Eine künstlerische Darstellung von 55 Cancri e zeigt den Planeten im Vergleich zur Erde.
Eine künstlerische Darstellung von 55 Cancri e zeigt den Planeten im Vergleich zur Erde. © Spitzer/NASA/Wikipedia
Forscher der US-Universität Yale haben einen erdnahen Planetenausgemacht, der vermutlich zu einem Drittel aus Diamant besteht. Der 55 Cancri e benannte Himmelskörper sei etwa doppelt so groß und achtmal so schwer wie die Erde und rund 40 Lichtjahre von unserem Planeten entfernt, teilten die Wissenschaftler mit. Seine chemische Zusammensetzung sei reich an Kohlenstoff, die Basis von Diamant, hieß es.
55 Cancri e ist der innerste von insgesamt fünf Planeten, die densonnenähnlichen Stern 55 Cancri umkreisen. Dieser liegt im Sternbild des Krebses und ist sogar mit bloßem Auge am Nachthimmel zu erkennen. Trotz seiner Masse umrundet 55 Cancri e seinen Stern mit rasender Geschwindigkeit: Für einen Umlauf benötigt er nur 18 Tage. Wegen seiner Nähe zu seiner Sonne ist er zudem extrem heiß, an seiner Oberfläche herrschen mehr als 2.100 Grad Celsius. 
"Die Oberfläche dieses Planeten ist wahrscheinlich mit Graphit und Diamant bedeckt statt mit Granit und Wasser wie die Erde", sagte der Astrophysiker Nikku Madhusudhan. 55 Cancri e eröffne damit eine geochemisch und geophysikalisch ganz neue Klasse von Gesteinsplaneten, berichten die Forscher. Im letzten Jahr hatte ein Forscherteam bereits einen mutmaßlichen Diamantplaneten in der Milchstraße entdeckt, dieser umkreist aber einen Pulsar und damit einen sehr speziellen, exotischen Sternentyp. 55 Cancri e sei nun der erste bekannte Diamantplanet um einen sonnenähnlichen Stern, sagen die Astronomen.
Madhusudhan zufolge wirft der Fund einer kohlenstoffreichen Super-Erde ein völlig neues Licht auf die Vielfalt fremder Planeten. Denn jetzt könne man nicht länger davon ausgehen, dass ferne Gesteinsplaneten der Erde in Bezug auf ihre Zusammensetzung und auch die auf ihnen ablaufenden Prozesse ähnlich sein müssen. Wenn ein Planet zum großen Teil aus dem gut wärmeleitenden Kohlenstoff bestehe, beeinflusse dies auch geologische Prozesse wie die Plattentektonik, Vulkane, Erdbeben und die Bildung von Gebirgen.
Sterne sind einfach. Kennt man ihr Alter und ihre Masse, kann man daraus auf Struktur und Geschichte schließen", kommentiert David Spergel von der Princeton University die Studie seiner Kollegen. Planeten seien dagegen weitaus komplexer. "Diese diamantenreiche Super-Erde ist nur ein Beispiel für die vielen weiteren Entdeckungen, die uns noch bei der Suche nach fremden Planeten erwarten", sagt der Astronom